Du willst ausgefuchste Landschaftsbilder von deinen Wander-Fotostreifzügen in den Bergen einfangen? Um deinen Bergfotos das besondere Extra zu verleihen, kannst du einige Dinge beachten. Bereits bevor du deine Wanderung startest und natürlich auch während deines Fotostreifzuges. Sei es bei spektakulären Übersichts-Aufnahmen oder bei bezaubernden Details, die dir in der Natur begegnen. Wir erzählen dir die wichtigsten Tipps und Tricks für deine Landschaftsbilder in den Bergen.
Sei ehrlich, wenn es um deine persönliche Kondition geht.
Wenn du dich in den Bergen bewegst und dabei fotografierst, soll dein Wander-Fotostreifzug natürlich in erster Linie Spaß machen. Du fängst automatisch schönere Bergfotos ein, wenn du die Landschaft um dich herum in vollen Zügen genießen kannst. Für eindrucksvolle Landschaftsbilder musst du nicht den höchsten und entlegensten Gipfel erklimmen. Arbeite dich langsam ans Ziel heran und passe deine Wanderstrecke deiner Kondition an. Bedenke, dass du sowohl deine Wander-Ausrüstung als auch dein Foto-Equipment die gesamte Strecke am Rücken tragen wirst.
Es gibt kein schlechtes Wetter für Landschaftsbilder? Im Gebirge sehr wohl!
Eindrucksvolle Landschaftsbilder leben zum großen Teil von ihren spektakulären Licht- und Wetterstimmungen. Ein mit Nebel verhangener Wald hat wohl für jeden Fotografen einen besonderen Reiz. Doch was passiert, wenn man vor lauter Nebel den Weg nicht mehr sieht? Gebirge, das von Blitzen erhellt wird, ist ein ausgefuchstes Motiv. Solche Fotos fotografierst du hoffentlich sicher und trocken aus einer Berg- oder Schutzhütte.
Achte auf deine eigene Sicherheit, wenn du in den Bergen unterwegs bist. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es äußerst ärgerlich ist, wenn eine Wanderung auf Grund des schlechten Wetters wortwörtlich ins Wasser fällt. In einem besonders verflixten Jahr mussten wir einen Fotostreifzug sogar mehrmals verschieben. Doch wenn es in den Bergen 27 Liter pro Quadratmeter regnet, lassen wir die Wanderschuhe und die Kamera lieber zuhause stehen. Kopf hoch, die schönen Landschaftsbilder laufen dir so schnell nicht weg!
Wieviel Zeit plane ich für meinen Wander-Fotostreifzug?
Ein gutes Foto braucht Zeit. Wir planen bei unseren fotografischen Wanderungen für Wegstrecken immer die doppelte Zeit an. Ein Beispiel: Die Wegstrecke unseres Fotokurses ins Tote Gebirge im Salzkammergut kannst du im normalen Wanderschritt in 3 ½ Stunden bewältigen. Für unseren Wander-Fotostreifzug haben wir 8 Stunden eingeplant. Bis zum heutigen Tag haben wir uns noch nie getäuscht und waren manchmal sogar noch länger als die anberaumte Zeit unterwegs. Du kennst doch sicher die größte Lüge eines Fotografen: “ Nur noch EIN letztes Foto. Ehrlich!” 😉 Darum haben wir auch immer eine geladene Stirnlampe eingepackt. Falls das letzte Bergfoto doch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen hat und wir deshalb den Rest des Weges im Dunkeln zurücklegen.
Außerdem zahlt es sich auf jeden Fall aus, früher als bei normalen Wanderungen los zu starten um das erste Licht des Tages auf Bild zu bannen. Die Licht- und Farbspiele der unterschiedlichen Stimmungen, mit denen uns die Natur am Morgen beschenkt, garantieren dir auf deinen Landschaftsbildern den Wow-Effekt. Am Vormittag kannst du der Natur beim Erwachen zusehen und tierische Motive viel einfacher einfangen. Tagaktive Tiere sind am Vormittag eher damit beschäftigt, sich in der Sonne zu wärmen als vor dir Reißaus zu nehmen.
Finde deine fotografische Ausrüstung: Beginne mit deiner Grundausrüstung.
Häng dir deine mit Akku und Speicherkarte geladene Kamera um und schnall dein Lieblingsobjektiv vorne dran. Damit hast du den ersten Schritt erledigt und deine Grundausrüstung gefunden. Mit mindestens diesem Gewicht und Volumen an Ausrüstung wirst du unterwegs sein. Aus Erfahrung können wir dir bestätigen: Mit diesem Equipment wirst du die meisten deiner Bergfotos machen.
Entscheide, ob du weitere Objektive oder sogar ein Stativ mitnehmen willst. Achte darauf, dass deine Ausrüstung nicht zu schwer wird, du wirst ihr Gewicht die gesamte Wanderstrecke tragen müssen. Hier findest du eine kleine Entscheidungshilfe, welches Equipment mit dir in die Berge wandert.
Fotografisches Zubehör in den Bergen.
In den Bergen haben wir immer einen zirkularen Polfilter mit. Der Polfilter verhilft dir unter anderem zu noch satteren und klareren Farben. Den Effekt des Polfilters kannst du nicht in der Postproduktion am Computer bearbeiten.
Wenn wir wissen, dass wir auf Wasser stoßen, kommt auch der Graufilter mit. Mit einem Graufilter lässt du weniger Licht auf deinen Sensor und kannst somit auch tagsüber sehr lange belichten.
Ein Stativ nehmen wir nur dann mit, wenn wir wissen, dass wir viele Langzeitbelichtungen fotografieren wollen. Sei es am Wasser für “schmusige” Fließ-Effekte oder in der Nacht für Sternen-Fotografie.
Fotografieren mit dem Smartphone.
Du hast noch keine “echte” Foto-Kamera? Dann nimm einfach dein Smartphone mit auf deine Wander-Fotostreifzüge. Aktuelle Geräte sind mit guten Kameras ausgestattet. Die folgenden Tipps und Tricks zu den Themen Licht, Motivwahl und Bildkomposition kannst du nämlich auch mit deiner Handy-Kamera umsetzen.
Erzähle spannende visuelle Geschichten der Berge.
Natürlich beeindrucken weitläufige Berglandschaften besonders auf weitwinkeligen Landschaftsbildern. Beim näheren Betrachten bietet die Natur im Gebirge jedoch unendlich viel mehr Motive. Eine spannende, runde Bildergeschichte besteht aus einer Kombination aus Fotos in der Weite wie auch aus Detail-Aufnahmen. Besuche deine Lieblingsplätze lieber öfters um verschiedene Bildergeschichten zu erzählen. Konzentriere dich auf ein Haupt-Themengebiet pro Wander-Fotostreifzug. Damit wird dir auch die Wahl, welches Objektiv du einpackst, einfacher fallen.
Das Spiel mit der Perspektive im Gebirge.
Bei deinen Wander-Fotostreifzügen zahlt es sich auch mal aus, die Perspektive zu wechseln um eine besonders spannende Bildkomposition zu erhalten.
Leg dich auf den Boden oder gehe in eine tiefe Hocke für die Froschperspektive. Von einem tiefen Standpunkt wirkt die Bergwelt schnell noch mächtiger.
Keine Sorge, für die Vogelperspektive musst du nicht fliegen können. Es reicht vollkommen aus, deinen Standpunkt zu erhöhen. Klettere dafür zum Beispiel auf einen Felsen oder auf einen Baum. Achte aber beim Fotografieren trotz ausgefuchster Perspektiven bitte unbedingt auf deine eigene Sicherheit!
Wie ein Vordergrund deine Landschaftsbilder gesund macht.
Egal welche Perspektive du für dein Landschaftsfoto wählst, eine Fotografen-Weisheit möchten wir dir besonders an Herz legen. “Vordergrund macht Bild gesund.” Aber wie funktioniert das genau?
Mit einem Vordergrund verleihst du deinem Foto eine weitere Ebene und somit noch mehr Tiefe. Außerdem führst du den Blick des Betrachters gekonnt in dein Bild hinein.
Als Vordergrund kannst du vielfältige Objekte verwenden. Angefangen von Bäumen, mit denen du dein Foto einrahmst. Bis hin zu Blättern, die du nah vor dein Objektiv hältst um damit eine unscharfe Farbebene zu erzeugen.
Ausgefuchste Lichtverhältnisse für herausragende Bergfotos nutzen.
Die wohl beeindruckendsten Lichtstimmungen des Tages kannst du zeitig am Morgen oder am späten Nachmittag auf Bild bannen. Wenn die Sonne knapp über dem Horizont steht, werden die Schatten in der Natur länger. Dadurch erreichst du eine maximale Tiefenwirkung in deinen weitläufigen Landschaftsfotos.
Die langweiligste Zeit für Übersichten ist die Mittagszeit. Das sagt uns bereits einer der beliebtesten Landschafts-Fotografie Sprüche “Zwischen elf und drei haben Fotografen frei”. Zu dieser Zeit wirkt jede noch so überragende Landschaft flach und fad, weil das Sonnenlicht direkt von oben herunter knallt. Die Mittagszeit nutzt du lieber zum Fotografieren von Details, um deine Bildergeschichte komplett zu machen.
Was ist dein Lieblings-Tipp für spannende Bergfotos? Schreib uns unten gleich in den Kommentaren und ergänze auch gerne mit deinem eigenen Tipp!
Deine Fotofüchse Katharina & Finn
Ps: Viele hilfreiche Informationen, wie du deine Wander-Fotostreifzüge deinen persönlichen Bedürfnissen anpasst und sicher wieder nach Hause kommst, findest du auch auf der Webseite des österreichischen Kuratorium für alpine Sicherheit.
Ich nehme auch gerne für meine ersten Fotos die Hinweisschilder auf, dann weiß man später auch nach Jahren, wo man war und muß nicht herumrätseln wo der Berg war! Eine gute Gedächtnisstütze! Ich nehme auch gerne Blumen als Vordergrund auf, manchmal scharf und die Berge als unscharfer Hintergrund, wirkt auch gut, oder unscharf als Vordergrund mit den Bergen oder einem besonders schönen Berg als Hingucker!
Hinweisschilder sind immer super! 🙂 Egal wo wir unterwegs sind. Zusätzlich schreiben wir es dann auch noch in unsere Metadaten rein für die Fotos, wo kein Hinweis drauf ist. Du scheinst bereits sehr vertraut zu sein mit dem Tipp „Vordergrund macht Bild gesund“ 😀 Sonnige Grüße!
Hallo Fotofüchse,
vielen Dank für den positiven Kommentar, obwohl den Tipp ja eigentlich jeder wissen müßte!
Sonnige Grüße aus dem Landkreis München in Oberbayern von Gisela
Mein persönlicher Lieblingstipp für Bergfotos ist, dass ich gerne auch die Wegemakierungen (meistens in den Österreichischen Bergen in Rot-Weiß-Rot) mit ins Bergbild nehme. Das sorgt für Farbtupfer vor den manchmal kahlen Bergwänden.
Ja das zeigen wir auch sehr gerne zum Thema „Vordergrund macht Bild gesund!“ 😉